Prof. Dr. Karl J. Oldhafer (Asklepios Klinik Barmbek)
Studientitel: Prospektive Analyse der mikroRNA im Pankreassekret – Charakterisierung von Signalmolekülen (mikroRNA) im Pankreasverdauungssaft (-sekret) von Pankreaskarzinom-Patienten im Vergleich zu Patienten mit gutartigen (benignen) Pankreaserkrankungen
Das Pankreaskarzinom ist weltweit die viert häufigste Todesursache bei Patienten mit Krebserkrankungen und stellt mit 9% die niedrigste 5-Jahres-Überlebensrate unter allen Krebspatienten dar. Ein Hauptproblem ist die Mitunter erst sehr späte sichere Diagnose. Zum Zeitpunkt der ersten Diagnose kann nur bei 15% der Patienten ein kurativer Ansatz (Chemotherapie und operative Entfernung des betroffenen Gewebes) verfolgt werden. Trotz zahlreicher Studien und verbesserter Untersuchungsmethoden konnte bislang noch keine verlässliche Methode entwickelt werden, welche eine frühzeitigere Diagnose erlaubt und so die Prognose der Patienten verbessert.
Ziel dieser Studie ist der Vergleich von kleinen körpereigenen Signalmolekülen (MikroRNAs) in Vollblut und Pankreassekret. Die Pankreassekretproben werden während einer Operation gewonnen, die Vollblutproben werden zuvor abgenommen. Es wird untersucht, ob das Auftreten bestimmter MikroRNA-Muster für Patienten mit Pankreaskarzinom, gutartigen Pankreaserkrankungen oder chronischer Pankreatitis charakteristisch ist. Sofern Zusammenhänge zwischen Blut- und Pankreassekretproben oder Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Erkrankungsformen des Pankreas bestehen, könnte durch die Ergebnisse sowohl die Diagnostik und in Folge dessen auch die Prognose der betroffenen Patienten erheblich verbessert werden.
Die Ergebnisse sollen die Identifizierung neuer, klinisch relevanter, Prognosefaktoren und insbesondere eine wesentlich frühzeitigere Diagnosestellung ermöglichen. Die Etablierung solcher Frühscreeningparameter könnte einen erheblichen Fortschritt für das Gesamtüberleben und eine effektivere Behandlung von Pankreaskarzinom-Patienten zur Folge haben.
Die Studie wird an folgenden Standorten durchgeführt:
Asklepios Klinik Barmbek, Department für Chirurgie
Asklepios Klinik St. Georg, Core Lab Facility
Finanzierung:
Hamburger Krebsgesellschaft e.V.
Interne Forschungsförderung der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH